Der Christopher Street Day, kurz CSD, ist eine Parade von Homosexuellen, deren Ursprung in den Vereinigten Staaten liegt. An diesem Tage finden weltweit Paraden zu ehren der Schwulen, Lesben, Asexuellen, Transgendern und Bisexuellen statt. Die größten Umzüge in der Bundesrepublik finden in Berlin und Köln statt.
Wie alles begann...
Interessant: Der erste CSD weltweit fand im Jahr 1969 in New York statt. Zehn Jahre später, 1979, dann auch in Deutschland, genauer gesagt in Berlin und Bremen. Nur im deutschsprachigen Raum Europas spricht man vom Christopher Street Day. Im Rest der Welt gilt die Bezeichnung Gay Pride.
Der historische Ursprung der Parade liegt im New Yorker Stadtteil Greenwich Village. In den 1960er Jahren gab es immer wieder Razzien des NYPD in Lokalen, deren Kundschaft hauptsächlich aus schwul-lesbischer Klientel bestand. Das Hauptaugenmerk der Sicherheitsbehörden lag auf den homosexuellen Latinos und Afroamerikanern. Am 28. Juni 1969 begannen sich Transsexuelle Latinas und Dragqueens gegen die Polizeiwilkühr zu wehren. Es war der Auftakt zu tagelangen Straßenschlachten. Um dem Aufstand zu gedenken, wurde ein Jahr nach dem Aufstand das Christopher Street Liberation Day Committee gegründet, welches nun die alljährlichen Gedenkfeiern ausrichtet.
Deutschland macht in diesem Gedenken keine Ausnahme. Die erste Gay Pride fand 1979 statt. Orte dafür waren Bremen und Berlin. Seitdem ist der CSD aus dem Stadtbild und den alljährlichen Festkalendern vieler Großstädte nicht mehr wegzudenken.
Sprach man in der Vergangenheit oft auch von der Lesbian Pride, so hat sich heutzutage ein neuer Begriff beziehungsweise deren Kurzform eingebürgert: LGBTI. Doch was bedeutet LGBTI eigentlich? Ganz einfach und absolut nicht kompliziert kommt diese Abkürzung aus dem englischsprachigen Raum und bedeutet Lesbian Gay Bisexuel Transgender Intersexual. Somit sollen / werden alle geschlechtlichen Minderheiten abgedeckt.
Christopher Street Day - Gay Pride
Seit den 90er Jahren des letzten Jahrtausends. Hat sich die Parade gewandelt. Aus dem kleinen Umzug einer Protestbewegung wurde im Laufe der Jahre ein immer größer werdendes Produkt, welches in der Gegenwart professionell vermarktet wird. Zu seiner Hochzeit hatte der CSD in Köln mehr Besucher und Teilnehmer als der traditionelle Umzug an Rosenmontag. Man sprach von über einer Million Teilnehmern.
Im Berliner Bezirk Kreuzberg gibt es seit einigen Jahren einen eigenen Umzug, da vielen dortigen Teilnehmern die ursprüngliche Parade zu kommerziell und unpolitisch geworden war. Allerdings fand sich 2014 kein Organisator mehr. Die Kreuzberger Kneipenszene wollte dennoch nicht auf ihre Parade verzichten. Um das Projekt nicht einschlafen zu lassen, kümmerten sich eine Handvoll Gastronomen um Organisation und Durchführung.
Der Christopher Street Day war schon immer ein Anlaufpunkt für Prominente aus allen sozialen Schichten. Das wohl bekannteste Gesicht des Berliner Umzugs ist der langjährige Regierende Klaus Wowereit.