Es gab eine Zeit, da gab es in Deutschland vereinzelt ein paar CSDs – mehr nicht. Die Zahl der CSDs ist Jahr für Jahr gewachsen, inzwischen findet die Paraden in mehr als 50 Städten Deutschlands statt. Doch auch abgesehen von den Städten entwickelt sich an vielen Orten CSD-ähnliche Events. So ist es auch in den Freizeitparks. In jedem der drei größten Freizeitparks in Deutschland gibt es inzwischen ein Gay-Happeing, mehr oder weniger offiziell – oft auch als „Gay Day“ bekannt.
FantasyPride im Fantasialand (Brühl bei Köln)
Bereits seit mehr als 10 Jahren findet der FantasyPride einmal jährlich zum Ende der CSD-Saison statt. Er war die erste Veranstaltung seiner Art und das Vorbild für die beiden anderen Veranstaltungen.
Ein breit gefächertes Programm erwartet die Besucher, von Wet Shirt Contest über Comedy bis hin zu Musik – im Anschluss gibt’s eine große Party. Als Highlight kann sogar mit einer Achterbahn direkt über die Party hinweg gefahren werden. Wenn das nicht cool ist!
Das Fantasialand umfasst eine Fläche von ca. 280.000 qm, fast zwei Millionen Besucher pro Jahr stürmen in den Park. Zwischen März und November ist er geöffnet, über 500 Mitarbeiter sorgen für den perfekten Service am Gast. Zu den Hauptattraktionen zählen sechs Achterbahnen (darunter auch einige Weltrekorde) und drei Wasserbahnen.
Rosa Tag im Heide Park (Soltau)
Ebenfalls seit mehr als 10 Jahren verankert ist der Rosa Tag im Heide Park, ursprünglich als Abschluss-Tag der CSDs im norddeutschen Raum geplant. Daher auch der Termin im September nach Ende der regulären CSD-Termine.
Von der Fläche her deutlich größer als das Fantasialand ist der Heide Park Soltau – mit 850.000 qm sogar mehr als dreimal so groß. Ganze neun Achterbahnen und ebenfalls drei Wasserbahnen bietet der Park. Von den Besucherzahlen allerdings (1,5 Millionen) setzt sich der Park nach unten gegenüber dem Fantasialand ab. In einem Hotel oder dem angrenzenden Ferienpark mit vielen kleinen Häuschen können die Besucher übernachten. 85 Hektar an einem Tag ist viel zu tun.
Gay Red Day im Europa-Park (Rust)
Die dritte und neueste Veranstaltung (entstanden erst 2016), der Gay Red Day, ist keine offizielle Veranstaltung des Parks, sondern wird von Fans organisiert. Auch findet sie nicht an Ende der CSDs, sondern inmitten der Saison im Juni statt. Auf Grund dieser Tatsachen gibt es auch kein offizielles Rahmenprogramm und keine Bühne. Ziel ist es einfach, maximale Schwule und Lesben in den Park zu bekommen, um einen schönen Tag innerhalb der Community zu verbringen. Um die Message rüber zu bringen, reisen die Gäste in roten T-Shirts an (daher auch der Name).
Und er ist der größte Freizeitpark in Deutschland: Der Europa-Park Rust. Mehr als 5,5 Millionen Besucher jährlich und ganze 950.000 qm Fläche. Auch das Personal kann sich sehen lassen. Über 3.500 Mitarbeiter hat der Park. Passend dazu hat er mit 13 Stück auch die meisten Achterbahnen in einem deutschen Park. Regelmäßige Sonderevents, z.B. ein Halloween-Festival oder auch Pop-Konzerte, locken zusätzliche Besucher auf das Gelände.
Das Vorbild: Disney World (USA)
Übrigens: Die Idee ist nicht neu – im weltgrößten Freizeitpark, dem Disney World in Orlando/Florida gibt es ebenfalls jährlich die Gay Days, hier sogar über mehrere Tage. Üblicherweise am ersten Wochenende im Juni über vier Tage stattfindend kleiden sich die Gäste auch hier mit roten T-Shirts. Jährlich sind das um die 50.000 Schwule & Lesben bzw. ihre Freunde und Unterstützer. Ähnlich wie der Gay Red Day im Europa-Park wird auch die Veranstaltung im der Disney World nicht offiziell von Disney promotet. Schon gewusst? Mit 15.000(!) Hektar sind die deutschen Parks ein Witz gegen den weltgrößten Park in Orlando/Florida. 74.000 Mitarbeiter, 40 Millionen jährliche Besucher und über zehn Hotels, wow!
Quellen: Wikipedia / Websites der Veranstalter